Den Atem Des Lebens Erfahren

Spielfilm

Surfen, die Kunst des Wellenreitens, ist eine Mischung aus der Sensibilität des Seins in einem geschenkten Moment

… und purer Athletik


Der Film „Den Atem Des Lebens Erfahren“ erzählt die Geschichte der Besiedelung der Südsee, über Mikronesien, Melanesien, der unendlichen Wasserwelt Polynesiens, nach Hawaii und den fernen Eilanden im Osten, endend an den Küsten Neuseelands. Und er erzählt die Geschichte der Entwicklung des Surfens, dem ehemaligen Sport der Könige.

Erlebt und erzählt durch die Augen eines kleinen Jungen namens Keoni von der Insel Oahu, wo wir ihn und seine Eltern kennenlernen, als er gerade gelernt hat, am Strand zu sitzen und seinen Vater Kalani dabei beobachtet, wie er eine Welle nach der anderen reitet und dabei die pure Lebensfreude verspürt, freudig gestikulierend als Kalani lächelnd aus dem Wasser komm, das Surfbrett vor die Sonne in den Sand steckt und sich neben Keoni in den Schatten setzt. Von der Veranda beobachtet Nalani, Keonis Mutter die stille Szene am Strand.

Es ist der Beginn der Reise von Keoni, vom Babyalter bis zu seinem sechszehnten Lebensjahr, dem Alter wo er seine eigene Reise ins Leben beginnen wird. Parallel zu seinem Erwachsenwerden nimmt nun die Geschichte ihren Lauf. Es ist eine Reise der Suche, der Neugier, dem Willen etwas zu erreichen ohne dabei Angst zu haben. Über Sehnsüchte und Träume und all den Menschen der Vergangenheit, die es vor 7000 Jahren gewagt haben, das erste Kanu in Richtung Osten zu steuern, in eine vollkommen unbekannte Welt, neugierig geworden von einer Frucht oder Pflanze die sich nicht kannten.

Je älter Keoni wird, umso näher kommen wir der Gegenwart. Wir lernen jene Menschen kennen, die das Unerreichbare erreichten, sich ansiedelten auf den zahllosen Inseln der Südsee, sich unterschiedlich entwickelten und neue Kulturen schufen. Mit all den Problemen und Schwierigkeiten die sowohl die Entwicklung der Menschheit, als auch das Erwachsenwerden eines kleinen Jungen begleiten.

Keonis Vater, der seit Jahren seinem Traum verfolgt mit dem legendären Kanu, der Hokulea, von Hawaii nach Tahiti zu segeln, ganz ohne moderne Hilfsmittel, den Weg findend, nur durch die Kunst der Jahrtausende alten Tradition der Navigation, weitergegeben von einer Generation zur nächsten, um die See zu befahren, ohne Angst, nur begleitet vom Vertrauen in das eigenen Können und in die Natur.

Seine Mutter lehrt an einer Grundschule und vermittelt jenes Wissen abseits der normalen Stundenplans. Keoni und all die anderen Kinder lernen über die reiche Geschichte ihrer Kultur, über die Mythologie und dem ewigen Kampf zwischen Pele und ihrer Schwester Namaka, der Göttin der See. Sie erzählt wie der Halbgott Maui die Inseln aus dem Meer zog, die kriegerische Vergangenheit der Jahrhunderte zuvor zwischen den Königen der Inseln bis hin zu den dunklen Tagen der zweiten Besiedelung der Inseln von Hawaii durch europäische, meist aggressive Siedler und Missionare.

Und Keonis Eltern erzählen die jüngere Geschichte der Inseln, vom Verbot der eigenen Sprache bis zu jenem Moment, an dem die Hawaiier ihre Geschichte wiederentdeckten. Der ersten Reise der Hokulea nach Tahiti, jenem Tag an die eine reichte Kultur begann neu zu atmen.

Das Leben dieser Menschen ist begleitet von guten Freunden und Familie, von Menschen, die einfach nur ihr Leben leben und auch nicht schief angeschaut werden, sollten sie einmal etwas Verrücktes tun. So wie Mike, Kalanis bestem Freund, der genauso gerne surft und dabei eine charakterliche Sonderbarkeit entwickelte. Da Mike immer den Wellen der Inseln nachreist, es aber ablehnt mit großem Gepäck zu reisen, vergräbt er an jedem Strand dessen Wellen er surft, ein Surfbrett im Sand.

Natürlich ist Mike immer dabei, wenn Nalani und Kalani den anderen Kindern alles Notwendige beibringen. Durch Geschichten, durch Ausflüge, durch gemeinsame Feiern am Strand vor dem alten Haus. Wo andere Freunde kommen, wie die uralte Koni, die alte Dame mit der besonderen Gabe Geschichten zu erzählen, so real, so packend, dass manche meinen, sie ist die Göttin Pele, die hin und wieder vom Vulkan herabsteigt um als Mensch zwischen all den anderen Menschen zu wandeln. Und da diese Geschichte tief im Glauben der Bewohner der Inseln verankert ist, sind auch alle immer sehr nett zu Koni. Denn Pele kann sehr unangenehm werden, sollte man nicht nett zu ihr sein.

Und so sitzen alle und lauschen der Erzählung von Koni über den Kumulipo, der Schöpfungsgeschichte aus der hawaiischen Kultur. Sie erzählt, sie singt und vor den Augen der Kinder erscheinen über dem Lagerfeuer die Bilder von allem, über das Koni berichtet.

So surfen wir durch das Leben einiger wunderbarer Menschen, erleben das Mystische und sehen Keoni dabei zu, wie er zu einem jungen Mann heranwächst, der sein Leben lang neugierig sein wird und dabei keine Angst haben wird. Weil er gut behütet Vertrauen lernt, weil er jeden Tag auf seinem Brett auf dem Meer all die Geschichten erlebt, die in all den Jahrtausenden erlebt wurden.

Wir lernen die Einzigartigkeit dieser Inselwelt kennen, jede für sich eine eigene kleine Welt voller Schönheit und Geschichten. Von Big Island, der Insel des Feuers nach Maui mit seiner beeindruckenden Landschaft, über Oahu dem brodelnden Zentrum der Moderne nach Kauai, der grünen Insel mit ihrer atemberaubenden Schönheit. Besiedelt vor langer Zeit, umringt von den Wellen des Meeres.

Die Phantasie der Kinder und Erwachsenen lässt längst Vergangenes wieder real werden. Im Museum werden Ausstellungsstücke wieder lebendig, in den Heiau’s,  den Tempeln der Ureinwohner, erscheinen die Menschen der Vergangenheit und erzählen ihre Geschichten über das Leben, die Traditionen und den besonderen Regeln des alten Hawaii. Von der ersten Begegnung der Bewohner Kauai’s mit James Cook bis zur Vereinigung der Inseln durch Kamehameha. 

Die Neugier Kalanis, der immer auf der Suche nach Antworten einen offenen Geist lebt, sich nie dem Neuen verschließend erfährt es Vieles, was anderen Menschen, die diese Neugier verloren haben, nie sehen werden. Wenn Kalani auf den Meeresgrund taucht, so kann es geschehen, dass er beim Auftauchen plötzlich in einer anderen Zeit erscheint und so erfährt, wieso vor Tausenden von Jahren das erste Kanu in die Brandung geschoben wurde. 

Er erfährt wie es diese Menschen geschafft haben diese unendliche Wasserwelt zu besiedeln, wie sie schon vor einigen tausend Jahren den offenen Ozean gesegelt haben, lange vor den ersten Versuchen der Europäer, zu Zeiten als diese sich nicht über die Küstenlinien wagten. All das und noch mehr erfahren wir durch die Neugier und Phantasie der Menschen dieser Geschichte.

So nehmen wir am Leben von Keoni, Nalani und Kalani teil, sehen wie aus einem Baby ein Erwachsener wird, Traditionen lebt und lernt, dass man seine Träume niemals aufgeben darf, sei das auch noch so schwer.

Der Tag ist gekommen an dem Kalani endlich den Schritt macht um sich seinen großen Traum zu erfüllen. Es ist auch der Tag, an dem Keoni seine Reise beginnt. Man könnte denken, es ist ein trauriger Tag, doch nichts kann weiter von der Wahrheit entfernt sein. Es ist ein glücklicher Moment, an dem die Familie nach Honolulu fährt um gemeinsam auf der Hokulea nach Maui zu segeln, vorbei an den Walen die im Meer von Maui mit ihren Kälbern schwimmen. Sie erreichen den Hafen von Lahaina, weitere Mitglieder der Reise steigen zu und der Moment der Verabschiedung naht.

So stehen einige Momente später Nalani und Keoni im Sand und winken Kalani zu, der am Heck der Hokulea steht, lächelnd seine Familie ansieht und in den Weiten des Stillen Ozeans entschwindet. 

Nun ist es Keoni der seine Reise beginnt. Er wird alle Inseln bereisen, dabei lernen und neue Menschen treffen, er wird seine Erfahrungen mit anderen teilen und neue Erfahrungen machen. Er wird von vielen Menschen deren Leben, deren Leidenschaften und Träume teilen und Keoni wird genau den Lebensinhalt finden, der ihm Erfüllung schenkt. 

Nalani macht dies nicht traurig, denn sie weiss, ihr Mann lebt endlich seinen Traum, ihr Sohn beginnt seinen Weg in das Erwachsenwerden und sie hat Freunde und Aufgaben die ihr Leben erfüllen. 

Keoni denkt an die Zukunft an einem Strand, vor dem er in langen Kurven die Wellen reitet, an den Strand paddelt, auf dem seine Kinder im Sand sitzen werden, er hinzukommt und sein Surfbrett in den Sand steckt damit alle im Schatten sitzen können um auf das Meer zu schauen. Und sie werden Nalani und Kalani dabei zusehen, wie beide die Wellen reiten und dabei den Atem des Lebens erfahren. 

Jedesmal auf’s Neue…